Der heimische Frankenwald verändert sein gewohntes Landschaftsbild. Die Borkenkäferplage aber auch die zunehmende Trockenheit haben ein flächendeckendes Sterben der heimischen Wälder zur Folge. Intensive Forstarbeiten haben in weiten Teilen des Oberen Rodachtals zu unpassierbaren Wanderwegen geführt, so Obmann Jürgen Schlee in seinem Rückblick. Seit jeher zeichnet sich das Obere Rodachtal durch seine Wegequalität aus. Diese litt durch den Einsatz von schwerem Gerät gerade in den feuchten Monaten des zurückliegenden Winters. "Wir wollen den Wanderern gute Rahmenbedingungen bieten", so der Obmann. Es werde Jahre dauern, bis sich die Wanderregion von den Schäden erholen werde. Aus eigener Kraft sei dies den Kommunen und Vereinen nicht möglich. Auch funktioniere hier das Verursacherprinzip nicht so einfach. Schlee forderte deshalb überregionale Fördermöglichkeiten für die Wiederinstandsetzung der Forst- und Waldwege. Allein die Wallenfelser Ortsgruppe betreut immerhin 140 Kilometer dieses Wegenetzes.
Die Veranstaltungen im Berichtszeitraum wurden bereits wieder gut angenommen. Höhepunkt war zweifelsohne die Frühjahrssternwanderung, die 450 Wanderer nach Wallenfels lockte. Die Tagesfahrt nach Bamberg und Zeil am Main war von Gerd Schramm wieder bestens organisiert. Unterhaltsam endete das Vereinsjahr mit einer Wanderung und einem musikalischen Nachmittag mit den "Sorger Boum" in der Wanderhütte Herrgottswinkel.
Von einem guten finanziellen Polster berichtete Kassiererin Elke Klug-Mähringer. Der Erfolg der Frühjahrssternwanderung sei auch hier spürbar. Über die Mitgliederverwaltung informierte Christa Förner. Die unumgängliche Anpassung der Mitgliedsanträge durch den Hauptverein wirkte sich zurückliegend auch auf die Struktur der eigenen Mitglieder aus. Viele junge Menschen aus den Familienmitgliedschaften, die mittlerweile das Erwachsenenalter erreicht haben, verließen die Ortsgruppe. Einige neue Mitglieder stießen wieder hinzu, so dass der Verein aktuell 381 Mitglieder zählt. Das älteste Mitglied sei Marion Starke aus Berlin mit nunmehr 97 Jahren. Insgesamt hätten 65 weitere Mitglieder ihren Wohnsitz außerhalb von Wallenfels. Auf die längste Mitgliedschaft blicke Bernhard Gleich (Kölla), der bereits 1965 dem Verein beitrat. Obmann Jürgen Schlee ergänzte, dass die Menschen heutzutage genau abwägen würden, was ihnen eine Mitgliedschaft in einem Verein bringe. Deshalb gelte es hier auch anzusetzen und die Vorteile einer Zugehörigkeit zum Frankenwaldverein aufzuzeigen.
Der Qualitätswanderweg "Dörnach-Steig" ist weiterhin das Aushängeschild der Ortsgruppe, so Wegewart Ludwig Wunder. Am Anstieg des Geopfades zur Silberberghütte tätigte der Wegeverantwortliche Sicherungsmaßnahmen. Wunder bat alle Wanderer und Waldbesitzer, ihn auf entstandene Mängel und Schäden an der Markierung hinzuweisen. Für die Verteilung von fast 3.000 Wanderflyern zeichnet sich Bruno Krinke verantwortlich. Obmann Jürgen Schlee lobte die Arbeit der beiden Genannten, dankte aber auch der Stadt Wallenfels für die Unterstützung in diesem Bereich.
Wanderwart Michael Stöcker berichtete von der Wanderung zu den Ebnether Kellern und der 24-Stunden-Aktion, an der sich die Ortsgruppe mit einer Wanderung beteiligte. Naturschutzwart Alexander Schlee richtete im Frühjahr einen Baumlehrpfad am Silberberg ein. Mehr als zwanzig Baumarten sind hier bereits heimisch geworden. Auch die Landschaftssäuberungsaktion sei ein wichtiger Termin. Die Zielgruppe der Familienwarte Silke Schirmer und Dr. Christine Müller-Hümmrich sind vor allem Kinder, die etwa bei der Ostereiersuche oder beim Ferienprogramm "Bunte Zaunlatten" sichtlich ihren Spaß hatten. Ein Stadtmemory begeisterte die Kinder im Rahmen der Frühjahrssternwanderung. In diesem Jahr dürfen sich alle über den Familientag freuen, der am 10. September im Wallenfelser Freibad geplant ist.
In seinem Grußwort sprach 1. Bürgermeister Jens Korn von bewegten Zeiten. Die Heimat gebe die Möglichkeit, Halt zu finden. Er griff auch die Veränderungen im Frankenwald auf. Der Zustand der Wanderwege sei teilweise jämmerlich, fand der Bürgermeister deutliche Worte. Teilweise würden Forstarbeiten rund-um-die-Uhr stattfinden und schwere Schäden anrichten. Hier werde man am Ball bleiben, um möglichst zeitnah das Wegenetz in den Zustand früherer Jahre zurück zu versetzen. Ein Anfang werde im Frühjahr mit der Sanierung des Hauptweges im Leutnitztal gemacht. Der Ortsgruppe dankte Korn für ihr Wirken. Sie stehe wie kaum eine andere Organisation für Heimatverbundenheit.