Am Beispiel unserer Hammermühle erläuterte Alexander Schlee die Funktion von Stauwehren und dem Mühlbach, in dem das Wasser der Wilden Rodach für das Mühlrad ausgeleitet wurde. Im Inneren der bestens erhaltenen Schneidmühle erklärte Alexander Schlee, der zusammen mit Hans Götz ehrenamtlich auch als einer der Schneidmüller der Teichmühle bei Steinwiesen fungiert, das altdeutsche Holzgatter und die Arbeitsweise des Mühlantriebes. Auch wenn derzeit die Mühle nicht mit Wasserkraft in Betrieb gesetzt werden kann und es eher still und beschaulich zugeht, spürte man etwas vom früheren Charme des Spruches „es klappert die Mühle am rauschenden Bach“. Hans Götz brachte sich beim Thema Interessentengemeinschaft der Mühlenanteilseigner mit ein. Die Hammermühle ist tatsächlich im Besitz von mehr als 20 Eigentümern die etwa 30 Schneidanteile haben. Derzeitiger Mühlvogt, quasi Geschäftsführer der Interessenten, ist Josef Köstner, dem vor allem Schneidmüller Joachim Unkauf tatkräftig zur Seite steht. Nach den Einführungen zur Mühlenthematik führte die Wanderung vorbei an der Schnabrichsmühle und der Buchschneidmühle jeweils bei Erlabrück, der Neuschneidmühle bis zum derzeit aufgelassenen Sägewerk in der Zigeunerschneidmühle. Alexander Schlee erzählte von der Überlieferung, dass es am Zusammenfluss von Wilder und Zahmer Rodach immer wieder zu Zwistigkeiten zwischen den Flößern aus Wallenfels und Steinwiesen gekommen sei, wer denn wohl Vorfahrt habe. Man kann sich nun wohl gut erklären, wo die heutzutage nicht immer ganz ernst gemeinten Nicklichkeiten zwischen diesen beiden Gemeinden, die heute noch zumindest im Fasching ausgelebt werden, kommen. Bei der Neuschneidmühle kann man nach Rodungsarbeiten vom Forstweg aus übrigens das alte Mühlrad wieder gut erkennen, auch wenn es nicht mehr funktionstüchtig ist. An dieser Stelle hatte die Rodach bereits eine gewisse Breite erreicht, die die Flößer nutzten und hier ihre Floße breiter bauen konnten, um dann weiter in Richtung Main und Rhein zu flößen. Nach der insgesamt etwa acht Kilometer langen Wanderung erfolgte eine gemeinsame Einkehr im Gasthaus Hubertusstüberl, wo wir von Familie Schauer bestens bewirtet wurden.